Dienstag, 13. August 2013

Jetzt bin ich schon 11 Tage weg. 11 Tage nicht zu Hause. 11 Tage auf einem anderen Kontinent. 11 Tage SO weit weg!


Es ist schon krass aufzuwachen und zu wissen, ich bin einfach mal total weit entfernt von der Stadt in der ich aufgewachsen bin, von den Menschen die mich aufgezogen und mich wachsen sehen haben, von den Menschen die mich lieben, denen die mir bekannt sind. Von den Dingen die für mich alltäglich waren, was jetzt einfach nicht mehr drin ist. LEIDER! Aber nur für eine begrenzte Zeit. Ich komme wieder!!!!! Und ich freu mich jetzt schon!


Das ist schon 'ne heftige Umstellung. Ich meine ich bin auf einem komplett anderem Kontinent, in einem komplett anderem Land, in einer komplett anderen Familie, Stadt, Welt..
Ich wache oft auf und denke, wenn ich jetzt die Augen auf mache, was ist dann? Wache ich auf und sehe mein gewohntes Zimmer? Sehe meine Familie, meinen Freund? Und spätestens wenn die Papageien anfangen zu schreien, realisier ich das wieder. Das ich hier bin. In PARAGUAY! Am ersten Morgen zum Beispiel bin ich aufgewacht und dachte mir, was ist das? Das hört sich an wie als würden kleine Kinder hilferufend und blutüberströmt 'MAAAAAMAAAAA und PAAAAAPAAA' rufen. Das ist echt hart und bis man bemerkt, dass das ein Vogel ist.. das dauert auch.

Zum Beispiel die Straßen:
Kein Asphalt, keine Fläche. Wenn man im Auto sitzt ruckelt das ganz schön. Die Schuhe sind auch total rot unter der Sohle und alles ist staubig! Gustavo, mein Gastvater sagt oft ' Das ist alles ungesund!' In ein paar Straßen jedoch sieht es anders aus, es gibt Asphalt und Straßen auf denen man ohne durchgeschüttelt zu werden fahren kann. Was aber innerhalb einer Woche jetzt bestimmt schon 20 x passiert ist, dass ein paar Kühe oder Pferde vors Auto laufen, ich find das so schockierend. Demnächst versuche ich ein Foto zu machen. Was auch krass ist, JEDER!Wirklich JEDER!!!!!! fährt hier Motorrad. Und das teilweise zu 4. auf einem Motorrad. Manchmal Familien mit kleinen Kindern und alles immer ohne Helm, mit ganz normalen Klamotten. Aber die Leute hier haben einfach kein Geld für Autos, das ist das Problem. Autos sind hier sehr teuer und mit dem Motorrad kommt man schnell überall hin und im Sommer ist das ja auch angenehmer bei 45 Grad. Aber auch gefährlich. Nur von geregelten Verkehrsregeln kann man hier auch nicht wirklich reden. Klar, bei rot hält man an, aber bis es dann grün wird, wartet nicht jeder ab.



So sehen eigentlich fast alle Straßen hier aus.



Ich hab mich nach einigen Strapazen dann jetzt an alles gewöhnt, naja, nicht an alles aber das Gröbste! Und den Kulturschock hab ich nicht bekommen, vielleicht hab ich ja damit gerechnet.., dass das so wird. Eine Tia( Tante) von meiner Familie hier hat mir erzählt ein Mädchen aus Holland war vor ein paar Jahren in Concepción und sie war so geschockt und hat erstmal einen Heulkrampf bekommen, weil das alles SEHR ANDERS ist. Aber ich komm damit eigentlich gut klar. Ich bin heute zum Beispiel das erste Mal komplett alleine!!!! zu Fuß zum Spanisch Unterrich gegangen, dass sind ungefähr 2 Blocks. Nicht icht viel, ich weiß, aber ich kenn mich hier ja noch nicht so gut aus, aber hab den Weg gefunden und die Leute die wissen, dass ich eine Austauschschülerin bin haben mich gegrüßt sogar mit Namen.


Dann kämen wir hier auf die Schule zu sprechen, nun ja.. Es heißt meine Schule CAMPO VERDE sei die beste Schule aus Concepción. Es ist eine Privatschule und man trägt Uniform. Von der Uniform werde ich noch ein Bild posten. Nun ja, davon das es eine Privatschule ist merkt man nicht viel und an den anderen Schulen ist es nicht anders, was ich von den anderen gehört habe zumindest. Zum Beispiel kommt der Lehrer/ die Lehrerin rein und niemand begrüßt den Lehrer, niemand hört auf zu reden und den Lehrer/ die Lehrerin interessiert das kaum. Das ist schon witzig, weil der oder die Lehrerin dann oft verzweifelt vorne steht aber den Mund nicht aufbekommt. Ich war bis jetzt 2 Tage in der Schule und es war bis jetzt immer so. Anders halt!

Und die Schule beginnt um 7 Uhr und geht bis kurz nach 12. Morgens ich und meine 3 Schwestern zur Schule gefahren und nach der Schule müssen wir nach Hause laufen, was aber nicht weit ist. 10 Minuten Fußweg, wenn man langsam läuft. Spanisch Unterricht habe ich, weil AFS das als Pflichtprogramm macht. 40 Spanischstunden! Das doofe ist nur das wir eine Lehrerin haben, die nur Spanisch sprecht und somit verstehen wir relativ wenig. Aber es wird und mit meiner Familie rede ich auch immer mehr Spanisch. Stück für Stück halt.


Meine Gastschwester Diana und ich waren mit dem Auto auf der Brücke und haben den Sonnenuntergang bewundert, es war soooo kalt! Aber wir haben viele schöne Fotos gemacht.

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