Sonntag, 20. Oktober 2013

Nachdem es jetzt ziemlich viel Stress gab, hab ich die Familie gewechselt. Meine Sachen waren schnell gepackt.

Mein kleiner Koffer hat eine komplette Hälfte voll mit Süßigkeiten, die mir geschickt wurden. Mein großer Koffer platzt jetzt schon fast aus allen Nähten, obwohl ich gar nicht so viel gekauft habe. .

Naja, jedenfalls wohne ich im Moment bei einer Übergangsfamilie. Die wenn ich wollte, auch als feste Familie einspringen würde. Ich bin hin und her gerissen. Ich muss sagen, in der einen Woche, die ich jetzt bei der Familie wohne, fühle ich mich mehr willkommen, mehr heimisch, mehr als ein Teil der Familie, als in der alten Familie in knapp 3 Monaten. Es ist alles einfach so viel herzlicher, ich werde nicht so krass wie ein Gast behandelt. Da eigentlich alles mit der Familie passt, wir uns super verstehen macht mich das ein wenig traurig.. Das Problem ist nämlich das Haus, es stinkt und schimmelt. Das hält man kaum aus. Ich hab mir Raumspray gekauft und sprühe fast alle 20 Minuten. Und gesund kann das ja auch nicht sein,bis ich nach Hause kann, hier zu wohnen. Also wird jetzt Anfang- Mitte November wieder die Familie gewechselt..

Am 2. November ist die Quinze(15. Geburtstag) von meiner jüngsten Gastschwester. Alle sind sehr aufgeregt und freuen sich schon! Und ich wohne halt noch bis dahin bei meiner Familie.
Der 15. Geburtstag eines Mädchens wird hier richtig groß gefeiert. Quasi der Übergang eines Mädchens zur Frau. Fast wie eine Hochzeit, nur das all die Aufmerksamkeit einem Mädchen geschenkt wird. Das Geburtstagskind trägt ein weißes Hochzeitskleid und zur Tradition kriegt es von der Mutter vor allen Leuten die flachen Schuhe zu hohen Schuhen gewechselt. Tradition ist auch, dass das Mädchen mit 15 Männern, die einen wichtigen Teil in ihrem bisherigen Leben haben. Der erste Tanz ist der Vatertochter Tanz. Dann folgen Brüder, Onkel, Cousins und Freunde.

Hier sind zwei Fotos von einer Quinze der Cousine meiner Übergangsfamilie.


Neben der Familie habe ich auch die Schule gewechselt, meine Schule heißt jetzt SAN JOSÉ. Und: Bereuen tu ih es nicht. Ich habe jetzt anstatt morgens von 7-12 Uhr en la tarde Schule ( Nachmittags) von 13-18.35 Uhr. Mir gefällt die neue Klasse viel besser, die Leute sind viel offener und interessieren sich auch viel für Deutschland. Innerhalb von einer Woche habe ich mit ihnen mehr unternommen, als in der alten Schule mit den anderen.


Was auch gut am Schul-und Familienwechsel ist, dass ich jetzt nur noch Spanisch sprechen muss. Niemand spricht Englisch und wenn nur das nötigste und recht bröckelig. Mein Spanisch ist recht gut geworden, ich muss nur ab und zu fragen, ob die Leute langsamer und deutlicher sprechen können. Das paraguayische Spanisch ist extrem undeutlich! Die Leute nuscheln viel und vor allem Männer sind schwer zu verstehen! Alle wirklich alle Jungs und Männer von klein bis groß sprechen wie als hätten sie ein Ei im Mund.
Ich bin richtig stolz darauf, dass ich so viel verstehe und mich verständigen kann. Und wenn es mit Worten nicht klappt, wird halt mit Händen und Füßen gesprochen.

Mein Englisch wird auch besser, da wir mit unter Austauschschülern oder AFS Personen nur Englisch reden, damit es auf beiden Seiten eigentlich perfekt verstanden wird. Oft ist es so, dass ich was spanisches lese, deutsch denke und englisch spreche. Oder halt alles umgekehrt. 3 Sprachen im Alltag!
Imke und ich auf einem Fußballwettkampf .. noch in meiner alten Schule.
Was hier richtig billig ist, sich die Nägel machen lassen. Es kostet nur 1€!

Essen essen essen..
Das längliche ist panierter Käse umhüllt mit Schinken und das Ei ist ein gekochtes Ei, nur halt paniert. Ist aber nicht paraguayisch, sondern brasilianisch. Schmeckt sehr lecker!


Wenn ich Ablenkung habe, was Unternehme hält sich mein Heimweh in Grenzen, klar denke ich den Tag über an Deutschland, Familie.. Aber wenn ich alleine bin, ist es am schlimmsten! Und das hat sich in den knapp 3 Monaten bis jetzt nicht gebessert. Und was ich extrem schätzen und lieben gelernt habe ist Deutschland, es ist alles einfach viel abgeklärter und geregelter, hygienischer.. Selbst wenn das ein Vorurteil ist, was wir uns oft anhören dürfen, dass die Deutschen nicht ganz so locker sind, ich liebe Deutschland dafür, dass man nicht alles auf den letzten Drücker erledigt. Nicht einfach immer nichts tut. Hier ist echt nichts tun ständig angesagt. . Und auf dauer ist selbst das anstrengend. Bin jetzt genau 80 Tage hier.

Montag, 7. Oktober 2013



Meinen 17. Geburtstag habe ich nicht mit meiner Gastfamilie verbracht, was ich recht schade fand. Ich habe mit der Familie eines Austauschschülers viel gemacht, ich habe sogar einen Kuchen von ihnen bekommen. Abends waren wir dann noch auf einem Geburtstag einer Freundin zusammen.

Meine Familie hat an meinem Geburtstag nichts mit mir gemacht. Ich war richtig enttäuscht..
Nun ja, mit der Familie läuft es nicht so super und deswegen werde ich die Familie wechseln. Ich hoffe so schnell wie möglich. Die Organisation sucht schon eine Woche.. :(



Ich habe mich getraut! Ich habe mir nach monatelangem hin und her einen geraden Pony schneiden lassen! Und nebenbei noch zwei andere Bilder..







Übrigens: In Paraguay hat sich die Uhr umgestellt, eine Stunde vor. Jetzt sind es nur noch 5 Stunden Unterschied, bei mir beginnt die Sommerzeit. Ist ja nicht so, dass ich bei Sonne jetzt schon eingehe.. neeeeein.